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“Mit drei Medaillen hätte ich nicht gerechnet”

Nina Cantieni nach dem Gewinn der Goldmedaille an der Flower Ceremony.

Am European Youth Olympic Festival in Bakuriani, Georgien, hat Nina Cantieni eine Gold- und zwei Bronzemedaillen gewonnen. Ein unerwarteter Erfolg, der Erwartungen an die Zukunft schürt.

“Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich drei Medaillen gewinnen darf, hätte ich das im Voraus unterschrieben”, sagt Nina Cantieni wenige Tage, nachdem sie aus Bakuriani heimgekehrt ist, mit einem Strahlen im Gesicht. Die drei Medaillen hängen um ihren Hals, sie wurde eben von ihrem Skiclub Piz Oz und Gemeindepräsident Gian Peter Niggli empfangen und geehrt. Ein spezieller Moment für die 17-jährige Samednerin. Alle sind stolz auf ihre Nina und möchten ihr gratulieren.

Angefangen mit langlaufen hat sie schon als kleines Mädchen, bevor sie in die Scoulina gekommen ist. Der grosse Bruder war ihr Vorbild und auch die Eltern sind gerne auf der Loipe unterwegs. Und so zog sie schon bald ihre erste Startnummer an und lief Rennen. “Der Skiclub ist wichtig für mich, er hat meine Freude an diesem Sport erweckt”, sagt sie. Unterdessen trainiert sie mit dem Langlauf-Stützpunkt Engadin Nordic etwa 10 bis 15 Stunden in der Woche und läuft nationale und internationale Rennen. Sie frequentiert die fünfte Sportklasse an der Academia Engiadina, zuvor war sie an der Scoula Sportiva.

Der erste Saisonhöhepunkt

Im Januar hat Nina Cantieni bereits gezeigt, dass sie in Form ist. Sie wurde Doppel-Schweizermeisterin am Jaunpass. Sowohl im Sprint wie auch im Rennen über 10km klassisch holte sie den Sieg. “Da hab ich gemerkt, dass ich in Form bin und dann war es natürlich cool, dass es so gut aufgegangen ist”, sagt sie ganz bescheiden. Nach der Schweizermeisterschaft erhielt sie dann die Selektion für das European Youth Olympic Festival, kurz EYOF, in Georgien.

Angereist ist sie mit dem Ziel, Top-10-Resultate zu laufen. Aber schon im ersten Rennen über 5km klassisch gewinnt sie Bronze. “Die erste Medaille war unerwartet, gab aber natürlich mega Motivation für die restlichen Rennen.” Und sie habe Druck rausgenommen. Nina Cantieni war an allen Langlaufrennen am Start. Über 7.5 km skating wurde sie neunte.

Der Sprint – ihre Paradedisziplin

Dann kam der Sprint, die Paradedisziplin von Nina Cantieni. Und da hat sie die europäische Konkurrenz deklassiert: sie hat sowohl die Qualifikation wie auch alle Finalläufe gewonnen. “Im Sprint hatte ich die besten Resultate in dieser Saison, darum hatte ich auch höhere Erwartungen.” Und doch, diese Dominanz war einzigartig und eine unglaubliche Leistung.

Abends an die Medaillenübergabe zu gehen und die Schweizer Hymne zu hören, sei extrem schön und emotional gewesen. “Auch mein Team vor der Bühne zu sehen.” Überhaupt sagt sie, hätte sie niemals damit gerechnet, drei Medaillen gewinnen zu können. Mit dieser Ausbeute war sie eine der erfolgreichsten Schweizer Athletinnen am EYOF und durfte darum bei der Schlussfeier die Fahne tragen. Dies sei eine grosse Ehre für sie gewesen.

Nach Hause nehme sie jedoch nicht nur die Medaillen sondern auch die Erfahrungen, die Kontakte zu anderer Sportlerinnen und Sportlern und das Gefühl in mitten der europäischen Jugendelite zu sein. Und auch die eine oder andere neue Freundschaft habe sich ergeben, zumal alle Schweizer Athletinnen und Athleten im selben Hotel untergebracht waren.

Und in Zukunft?

Der Erfolg dieser Saison weckt natürlich auch die eine oder andere Erwartung und nähren den einen oder anderen Traum. Auch denjenigen einmal im Weltcup zu starten. “Kurzfristig möchte ich die Saison mit weiteren guten Resultaten abschliessen und in Zukunft an die Junioren-WM gehen und wer weiss, einmal im Weltcup zu starten wäre sicher cool”, sagt sie und nimmt weitere Gratulationen entgegen. Am wichtigsten sei es für sie im Moment, weiterhin Spass am langlaufen zu haben.

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