Inside Samedan Stories

Für euch getestet: Fischereiverein Oberengadin

8-10cm gross sind die Sömmerlinge.

Gut 200 Mitglieder zählt der Fischereiverein Oberengadin und alle haben eines gemeinsam: 
fischen ist eines ihrer liebsten Hobbies. Der Verein engagiert sich jedoch auch für die Aufwertung der Lebensräume und den Gewässerschutz. 
Unter anderem, indem Forellen aufgezogen und ausgewildert werden.

Drei Aufzuchtteiche betreut der Fischereiverein Oberengadin in Samedan, zwischen Flughafen und Inn. Jeweils im Juni werden diese Teiche mit kleinen Fischlein bestückt, in diesem Sommer wurden rund 19’000 Fischlein eingesetzt. Diese wurden zuvor über den Winter vom Fischereiaufseher aufgezogen. Über die Sommermonate kümmern sich dann die Mitglieder des Fischereivereins um die Aufzucht, sprich die Kontrolle der Wasserqualität und das Füttern der Fische. Im September dann der grosse Moment: die Teiche werden ausgefischt und die sogenannten Sömmerlinge in verschiedenen Bäche des Oberengadins ausgesetzt. Mitte September konnten rund 15 Mitglieder des Fischereivereins Oberengadin 12’500 Sömmerlinge den Teichen entnehmen. Damit sind sowohl die Mitglieder wie auch der Fischereiaufseher Linard Jäger sehr zufrieden, ist die Quote doch etwas höher als im Vorjahr.

Und doch bleibt die Frage, warum die Ausfallquote so hoch ist. Linard Jäger beantwortet die Frage so: «Die Teiche sind draussen, und obwohl wir mit Absperrbändern und einem Elektrozaun viele Tiere fernhalten können, schaffen es immer wieder Tiere an und in die Teiche.» Und doch sind die Samedner Sömmerlinge für den Fischereiaufseher wichtig. «Diese Fische sind zäher als diejenigen, die wir in St. Moritz und dem Bergell in Bottichen aufziehen, da sie bereits in einer naturnahen Umgebung leben.»

Aufzucht für den eigenen Fischer-Erfolg?
Ja und nein, sagen die Mitglieder der Fischereivereins Oberengadin. Ohne die Aufzucht und Auswilderung von Forellen, gäbe es viel weniger davon in den Oberengadiner Flüssen und Seen, da diese durch die Kraftwerke von Schwall und Sunk betroffen sind und ein Teil des Fischlaichs weggeschwemmt wird. Daher sei die Aufzucht auch ein Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität in den Bächen und Flüssen. Und natürlich führe das am Ende der Geschichte dazu, dass eben überhaupt gefischt werden kann.